Objective: High-frequency hearing loss is known to increase with age, whereas the amount and rate of increase of hearing loss in younger people is still unclear. A large proportion of young age groups is expected to preserve normal hearing. Therefore, the requirements for screening methods are particularly high and the motivation to participate is low. The obligatory examinations preceding military conscription include a pure-tone audiogram and thus allow the analysis of the hearing status of young male adults.
Material and methods: The prevalence of hearing impairment was determined using air-conduction thresholds of 18- to 20-year old men, from 54 German registration offices (KWEA), measured in 2008 to 2010. The criterion was based on candidates exceeding a threshold of 20 dB HL for one of the frequencies 3, 4, or 6 kHz in at least one ear. This very strict criterion was compared to other definitions of hearing impairment.
Results: The prevalence of hearing impairment was, on average, 15.3 % and thus in the same range as in other studies. However, the results of single KWEA differed by up to a factor of 10.
Conclusions: Due to high fluctuations in measurement quality in the KWEA, regional differences in hearing thresholds of young men are not resolvable and it remains unclear whether the hearing loss has increased in comparison to earlier studies. The high variability of measurements near thresholds requires permanent quality inspections. However, hearing thresholds derived from screening cannot be evaluated applying the same criteria as for hearing tests in audiological centers or studies.
Hintergrund: Während eine mit dem Alter zunehmende Schwerhörigkeit im Hochtonbereich hinreichend belegt ist, sind das Ausmaß und die Zunahme möglicher Schwerhörigkeiten bei jungen Menschen weiterhin unklar. Da in diesem Altersbereich ein hoher Anteil an Normalhörigkeit zu erwarten ist, sind die Anforderungen an Screening-Methoden besonders hoch und die Motivation zur Teilnahme eher niedrig. Die verpflichtende Musterung umfasst u. a. eine audiologische Hörprüfung (Tonaudiogramm) und bietet daher die Möglichkeit das Hörvermögen junger männlicher Erwachsener zu analysieren.
Material und methoden: Die Prävalenz für Hörbeeinträchtigungen wurde anhand der Luftleitungshörschwellen 18- bis 20-jähriger Männer von 54 deutschen Kreiswehrersatzämtern (KWEA) der Jahre 2008–2010 bestimmt. Als Kriterium wurde die Überschreitung einer Hörschwelle von 20 dB HL bei mindestens einer der Frequenzen 3, 4 oder 6 kHz auf mindestens einem Ohr verwendet. Diesem sehr strengen Kriterium wurden andere Definitionen für Hörschäden vergleichend gegenübergestellt.
Ergebnisse: Die Prävalenz von relevanten Hörschäden beträgt im Mittel 15,3 % und liegt damit im Bereich anderer Untersuchungen. Die Ergebnisse einzelner KWEA unterscheiden sich jedoch um bis zu einem Faktor 10.
Schlussfolgerung: Aufgrund stark schwankender Messqualität in den KWEA lässt sich nicht klären, ob regionale Unterschiede im Hörvermögen junger Männer bestehen und ob sich dieses im Vergleich zu früheren Untersuchungen verschlechtert hat. Die hohe Variabilität bei Messungen nahe der Hörschwelle erfordert eine ständige Qualitätskontrolle. Dabei können die Hörergebnisse im Screening nicht nach den strengen Kriterien bewertet werden, die für Hörprüfungen in audiologischen Zentren oder Studien anzusetzen sind.
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York.