Background: Palliative care is a particular challenge in rural regions with low population density. Every patient should have access to palliative care regardless of age, diagnosis, prognosis, place of residence and economic aspects. The aim was to identify problem areas in palliative care in rural regions and to find possible solutions from the perspective of health service providers.
Methods: A standardised written survey was conducted among providers of general and specialised palliative care in the federal state of Mecklenburg-Western Pomerania. In total, 489 service providers were sent a questionnaire. A random sample of general palliative care providers and all specialised palliative care providers in Mecklenburg-Western Pomerania were contacted. For the evaluation of the structure of palliative care and to identify problem areas, the German school grading system was used (1=very good, 6=insufficient). The results of the survey were descriptively analysed.
Results: The response rate was 19% (n=93). Identified problems were the interface between outpatient and inpatient care as well as between general and specialised palliative care. The cooperation between specialised outpatient palliative care teams and hospital with a palliative care unit was rated with an average of 1.9. The cooperation between specialised outpatient palliative care teams and hospitals without a palliative care unit was rated with an average of 3.6. The knowledge of palliative care of nurses in nursing homes was graded 4.0; 54.8% (n=51) of the participants could consider providing telemedicine care to palliative patients in addition to conventional care. The establishment of a palliative care coordination unit was rated as highly important by 34.4% of the participants.
Conclusions: The results indicate infrastructural, organisational and quality-related problems in providing palliative care. The provision of palliative care in rural areas could be strengthened through targeted training, outpatient consultation services, coordination units and the integration of telemedicine functionalities.
Hintergrund: Die Palliativ- und Hospizversorgung stellt in ländlichen Regionen mit einer geringen Bevölkerungsdichte eine besondere Herausforderung dar. Jeder Patient soll unabhängig von Alter, Diagnose, Prognose, Wohnort und wirtschaftlichen Aspekten Zugang zur Palliativ- und Hospizversorgung erhalten. Ziel war es, Problembereiche in der Palliativ- und Hospizversorgung in ländlichen Regionen zu identifizieren und mögliche Lösungsoptionen aus Sicht der Leistungserbringer zu erfahren.
Methodik: Es wurde eine standardisierte schriftliche Befragung unter Leistungserbringern der allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung in Mecklenburg-Vorpommern (MV) durchgeführt. Insgesamt wurden 489 Fragebögen versendet. Kontaktiert wurde eine zufällige Stichprobe an Leistungserbringer der allgemeinen Palliativversorgung und alle Leistungserbringer der spezialisierten Palliativversorgung in MV. Für die Ermittlung von Problembereichen konnten die Strukturen der Palliativ- und Hospizversorgung mittels des deutschen Schulnotensystems bewertet werden (1=sehr gut; 6=ungenügend). Die Auswertung des Fragebogens erfolgte deskriptiv.
Ergebnisse: Der Rücklauf betrug 19% (n=93). Problembereiche wurden an den Schnittstellen zwischen den ambulanten und stationären Sektoren sowie zwischen der allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung und der Hospizversorgung identifiziert. Die Zusammenarbeit zwischen SAPV-Teams und Krankenhäusern mit Palliativstation wurde im Mittel mit 1,9 bewertet. Die Zusammenarbeit zwischen SAPV-Teams und Krankenhäusern ohne Palliativstation erhielt im Mittel die Note 3,6. Das Wissen zu Palliative Care von Pflegenden in stationären Pflegeeinrichtungen erhielt von den Teilnehmenden die Schulnote 4,0. Eine telemedizinische Versorgung als Ergänzung zur herkömmlichen Versorgung von Palliativpatienten können sich 54,8% (n=51) der Teilnehmenden vorstellen. Die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für die Palliativ- und Hospizversorgung wurde von 34,4% der Befragten als sehr wichtig bewertet.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten auf infrastrukturelle, organisatorische und qualitätsbezogene Probleme in der Palliativ- und Hospizversorgung in MV hin. Die Versorgung in ländlichen Regionen könnte durch Fort- und Weiterbildungen zu Palliative Care, Hospizarbeit und Palliativmedizin sowie durch palliativmedizinische Konsiliardienste, Koordinierungsstellen und telemedizinische Funktionalitäten gestärkt werden.
Thieme. All rights reserved.