Background: Emergency care in Germany is in transition. Emergency departments (EDs) treat their patients based on symptoms and acuity. However, this perspective is not reflected in claims data. The aim of the AKTIN project was to establish an Emergency Department Data Registry as a data privacy-compliant infrastructure for the use of routine medical data.
Methods: Data from the respective documentation systems are continuously transmitted to local data warehouses using a standardized interface. They are available for several applications such as internal reports but also multicentre studies, in compliance with data privacy regulations. Based on a 12-months period we evaluate the population with focus on acuity assessment (triage) and vital parameters in combination with presenting complaints.
Results: For the period April 2018 to March 2019, 436,149 cases from 15 EDs were available. A triage level is documented in 86.0% of cases, and 70.5% were triaged within 10 min of arrival. Ten EDs collected a presenting complaint regularly (82.3%). The respective documentation of vital signs shows plausible patterns.
Conclusions: The AKTIN registry provides an almost real-time insight into German EDs, regardless of the primary documentation system and health insurance claims data. The Federal Joint Committee's requirements are largely met. Standardized presenting complaints allow for symptom-based analyses as well as health surveillance.
Zusammenfassung: HINTERGRUND: Die Notfallversorgung befindet sich im Umbruch. In Notaufnahmen werden Patienten ausgehend von Symptomen und Dringlichkeit versorgt; dies bildet sich jedoch in den etablierten Routinedaten der gesetzlichen Sozialversicherung nicht ab. Ziel des AKTIN-Projekts war der Aufbau einer datenschutzkonformen Registerinfrastruktur zur Nutzung von klinischen Routinedaten aus Notaufnahmen.
Methoden: Über eine standardisierte Schnittstelle werden aus den verschiedenen Dokumentationssystemen kontinuierlich Daten der Notaufnahmebehandlung in ein lokales Data Warehouse exportiert. Dort stehen sie sowohl für lokale Nutzungen, wie interne Berichte und Qualitätsmanagement, als auch gleichzeitig datenschutzkonform für multizentrische Auswertungen zur Verfügung. Anhand der Registerpopulation wird die Ersteinschätzung sowie die Erhebung von Vitalparametern in Abhängigkeit von Vorstellungsgründen für einen 12-Monats-Zeitraum analysiert.
Ergebnisse: Für den Zeitraum 04/2018 bis 03/2019 wurden 436.149 gültige Fälle aus 15 Notaufnahmen übermittelt. In 86,0 % der Fälle ist eine Ersteinschätzung dokumentiert. Diese fand in 70,5 % innerhalb von 10 min nach Ankunft des Patienten statt. In 10 Kliniken wird regelhaft (82,3 %) ein Vorstellungsgrund erfasst. Die Erfassung von Vitalparametern variiert plausibel zwischen den Vorstellungsgründen.
Schlussfolgerung: Das AKTIN-Notaufnahmeregister bietet einen zeitnahen Einblick in das Versorgungsgeschehen der Notaufnahmen ohne zusätzlichen Dokumentationsaufwand und unabhängig vom primären IT-System, Kostenträger, Fallart und Abrechnungsmodus. Die Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Ersteinschätzung werden weitgehend umgesetzt. Durch die Etablierung von standardisierten Vorstellungsgründen werden symptombasierte Analysen und Gesundheitssurveillance ermöglicht.
Keywords: Digitalization; Emergency department; Health information interoperability; Health services research; Registry.
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