Background: The number of emergency department (ED) visits in Germany continues to increase, especially by older people and persons receiving care.
Objectives: We aimed to characterize ED visits by nursing home residents (NHR) in Germany.
Materials and methods: We analyzed routine data of a hospital without trauma surgery (Pius-Hospital Oldenburg). All ED visits by NHR in the period 06/2014-05/2017 were selected from the hospital information system.
Results: Of 47,270 ED visits, 1676 (3.6%) were NHR (mean age: 78.8 years; 62.9% women; 40.3% were referred). Of them, 20.1% were on weekends and 80.6% occurred between 8 am-8 pm. A total of 84.2% visits led to hospitalization; the length of stay was 1 day for 21.1% and 2-3 days for another 14.6%. With longer length of stay, the proportion of admissions by referring physicians increased. Of those admitted, 10.3% died during hospitalization (28.2% on the day of admission; 47.9% within the first 3 days). People who died were older, their visits were more frequently on weekends, and they were less often referred.
Conclusion: Our study reveals problems in several areas. Improved interprofessional cooperation with general practitioners and strengthened palliative structures should be implemented in nursing homes. Furthermore, there is a need for establishing processes in EDs to realize continued outpatient care for these patients.
Zusammenfassung: HINTERGRUND: In den letzten Jahren nimmt die Inanspruchnahme von Notaufnahmen in Deutschland zu, insbesondere durch ältere und pflegebedürftige Personen.
Ziel der arbeit: Es werden Notaufnahmebesuche von Pflegeheimbewohnern hinsichtlich ihrer Charakteristika und Symptome, der Diagnostik und des stationären Verlaufs untersucht.
Material und methoden: Es wurden Routinedaten eines Krankenhauses der Schwerpunktversorgung ohne Unfallchirurgie ausgewertet (Pius-Hospital Oldenburg). Aus dem Krankenhausinformationssystem wurden alle Notaufnahmebesuche von Pflegeheimbewohnern im Zeitraum 06/2014 bis 05/2017 selektiert.
Ergebnisse: Von 47.270 Notaufnahmebesuchen entfielen 1676 (3,6 %) auf Pflegeheimbewohner (mittleres Alter: 78,8 Jahre; 62,9 % weiblich). Insgesamt 20,1 % der Notaufnahmebesuche waren an Wochenenden und 80,6 % erfolgten zwischen 8–20 Uhr. Durch Vertragsärzte wurden 40,3 % eingewiesen. Insgesamt 84,2 % der Bewohner wurden stationär aufgenommen, die Verweildauer war genau einen Tag bei 21,1 % und 2–3 Tage bei weiteren 14,6 %. Mit längerer Verweildauer stieg der Anteil der Einweisungen durch Vertragsärzte. Von allen stationär aufgenommenen Bewohnern verstarben 10,3 % während des Krankenhausaufenthalts (davon 28,2 % am Aufnahmetag und 47,9 % binnen der ersten 3 Tage). Verstorbene waren älter, die Notaufnahmebesuche waren häufiger am Wochenende und eine Einweisung durch Vertragsärzte erfolgte seltener.
Diskussion: Die Studie zeigt Probleme auf verschiedenen Seiten. In Heimen sollten eine bessere interprofessionelle Kooperation mit Hausärzten sowie eine Stärkung der Palliativstrukturen erfolgen. In Notaufnahmen sollten Prozesse etabliert werden, die eine weitere ambulante Versorgung dieser Patientengruppe ermöglichen.
Keywords: Emergency department; End of life; Hospital use; Residential facilities; Triage.
© 2022. The Author(s).