[Development of two questionnaires for the assessment of knowledge and self-management in patients with chronic-obstructive pulmonary disease (COPD)]

Pneumologie. 2024 Apr 26. doi: 10.1055/a-2310-1887. Online ahead of print.
[Article in German]

Abstract

Introduction: As with other chronic diseases, the course of chronic obstructive pulmonary disease (COPD) can be expected to be positively influenced if patients are well informed about their disease and undertake appropriate self-management. Assessments of the level of knowledge and management that are comparable should benefit from structured, systematically developed questionnaires. These, however, have not been published in Germany.

Methods: A total of 310 patients with COPD were recruited from three pneumological practices and one hospital to develop the questionnaires. Based on statistical criteria and content assessments by medical specialists, two questionnaires on knowledge (17 questions) and self-management (25 questions) were developed by selecting and modifying questions from published studies and training programs. In addition, two short versions with 5 and 3 questions were created to enable a quick assessment of the patients' knowledge and self-management. All questionnaires also included a visual analogue scale for self-assessment of knowledge and self-management. The statistical procedures for systematically guided selection comprised correlation and regression analyses.

Results: The questionnaires revealed considerable knowledge deficits in many patients and remarkably unsystematic, incoherent knowledge. The extent of this knowledge was negatively correlated with higher age and positively correlated with participation in training programs; this also applied to self-management. Correlations between the answers to the knowledge questions were higher in patients who had participated in training programs. The visual analogue scales for self-assessment of knowledge and management always correlated with the total number of correct answers.

Discussion: The questionnaires on knowledge and self-management in patients with COPD could be used in outpatient settings, including by non-medical staff, in order to quickly identify and correct deficits or as a reason to recommend training programs. The short versions and the analogue scales for self-assessment can give at least first hints. Potentially, training programs should focus more on promoting the coherence of knowledge through better understanding, as this presumably favors long-term knowledge. Older patients and those with a low level of education appear to be particularly in need of specially adapted training programs.

Einleitung: Wie bei anderen chronischen Erkrankungen ist auch bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu erwarten, dass der Verlauf positiv beeinflusst wird, wenn die Patienten gut über ihre Erkrankung informiert sind und angemessen damit umgehen. Hierbei dürfte eine vergleichbare Einschätzung des Wissensstands und Umgangs von strukturierten, systematisch entwickelten Fragebögen profitieren, die allerdings bislang in Deutschland nicht publiziert sind.

Methoden: Zur Entwicklung der Fragebögen wurden insgesamt 310 Patienten mit COPD in drei pneumologischen Praxen und einer Klinik rekrutiert. Basierend auf statistischen Kriterien und inhaltlichen Bewertungen durch Fachärzte wurden durch Auswahl und Modifikation aus publizierten Studien und Schulungsunterlagen jeweils zwei Fragebögen zum Wissen (17 Fragen) bzw. Umgang (25 Fragen) erstellt. Aus diesen Fragebögen wurden darüber hinaus zwei kurze Versionen mit 5 bzw. 3 Fragen erstellt, um eine extrem schnelle Einschätzung des Wissens und des Umgangs der Patienten zu ermöglichen. Alle Fragebögen beinhalteten außerdem eine visuelle Analogskala zur Selbsteinschätzung von Wissen und Umgang. Als statistische Verfahren zur systematisch geleiteten Auswahl wurden Korrelations- und Regressionsanalysen eingesetzt.

Ergebnisse: Die Fragebögen zeigten teils erhebliche Wissensdefizite und v.a. ein unsystematisches, wenig zusammenhängendes Wissen. Der Umfang dieses Wissens war mit dem Lebensalter negativ und mit der Teilnahme an Schulungen positiv korreliert. Dies galt ebenfalls für den Umgang mit der Erkrankung. Auch der Zusammenhang der Antworten auf die Wissensfragen profitierte von der Teilnahme an Schulungen. In jedem Fall korrelierten die visuellen Analogskalen der Selbsteinschätzung von Wissen und Umgang mit den Gesamtpunktzahlen korrekter Antworten.

Diskussion: Die Fragebögen zu Wissen und Umgang mit der COPD könnten u.a. im ambulanten Bereich eingesetzt werden, gegebenenfalls auch durch nicht-ärztliches Personal, um Defizite rasch zu erkennen und zu beheben oder als Anlass zu nehmen, eine Schulung zu empfehlen. Die Kurzversionen sowie die Analogskalen der Selbsteinschätzung erlauben zumindest eine orientierende Einschätzung. Möglicherweise sollten Schulungen mehr darauf abzielen, den Zusammenhang des Wissens durch besseres Verständnis zu fördern, da dies vermutlich das Memorieren begünstigt. Hierbei erscheinen ältere Patienten und solche mit geringem Bildungsstand auf sie angepasster Schulungen besonders bedürftig.

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